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Nerven

Allgemeines: Nach Durchtrennung eines Nervs im Bereich der Hand resultiert immer ein Gefühlsverlust im nachgeordneten Versorgungsgebiet. Dadurch können taktile Sinneswahrnehmungen nicht mehr ausgeübt werden. Die Hand verfügt über zahlreiche individuelle Nerven welche zum großen Teil unabhängig voneinander arbeiten. Der Verlust eines Nervs kann zum Teil ausgeglichen werden, wobei der motorische Ersatz eher vorgenommen werden kann als der sensible.

Diagnostik: Die Angaben des Patienten sind bei der klinischen Untersuchung von größter Bedeutung. Man kann über die Spitz-Stumpf und die 2-Punkte Unterscheidung sehr schnell feststellen, ob ein Nerv nachhaltig gestört ist. Bei einem grenzwertigen Befund sollte im Zweifelsfall operativ nachgeschaut werden. Da die Nerven der Hand nicht nur sensible sondern auch motorische Fasern tragen, kann im Seitenvergleich auch die grobe Kraft einzelner Muskelgruppen überprüft werden um Funktionsunterschiede festzustellen.


Therapie: Frische Nervenverletzung sollten sofort einer handchirurgischen operativen Therapie zugeführt werden. Dabei ist ein Operationsmikroskop unverzichtbar, da insbesondere bei großen Nerven, die aus mehreren Teilsträngen, so genanten Faszikeln, bestehen, jeder einzelne Faszikel zugeordnet und genäht werden muss. Dies kann nur adäquat mittels eines Mikroskops durchgeführt werden. Bei Defektverletzungen werden heute bereits in der Akutphase Nerventransplantationen durchgeführt. Dazu werden sensible Nerven im Bereich des Unterarmes und Unterschenkels entnommen und in den Defekt interpoliert.


Nachbehandlung: Nerveneinzelverletzungen bedürfen einer 5-10-tägigen Ruhigstellung. Da sie jedoch meist in Kombination mit anderen Verletzungen entstehen, müssen jedes Mal individuelle Entscheidungen getroffen werden. Wichtig für den Patienten ist zu wissen, dass eine Nervennaht nicht wie eine Gefäßnaht das sofortige Ergebnis einer Gefühlsrückkehr erzielt. Vielmehr muss der körpernahe Teil des verletzten Nerven über die Nahtstelle hinaus bis zu seinem Endorgan erneut auswachsen. Somit wird bei der Naht nur die Nervenhülle als Leitschiene genäht. Bei einer Wachstumsrate von 1mm pro Tag kann das Gefühl in den Fingerkuppen z.B. bei einer Verletzung am Handgelenk erst nach ca. 100 Tagen beginnen. Es soll ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, dass das ursprüngliche Gefühl nur in den seltensten Fällen erreicht wird. Angestrebt wird vielmehr eine ausreichende Schutzsensibiltät. 
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