Verkleinerung
Allgemeines: Die weibliche Brust kann bei Übergröße zu einer körperlich wie seelischen Belastung führen. Während statische Haltungsstörungen erst später im Leben zum Tragen kommen, führen missliebige Äußerungen der Umwelt schon in jungen Jahren zu einem seelischen Trauma, dem die Patientin durch eine Verkleinerung der Brust entgegentreten will.
Da aber eine zu große Brust in vielen Fällen auch mit einer allgemeinen Adipositas (Übergewicht) einhergeht, muss immer darauf hingewiesen werden, daß nur allein die Brustverkleinerung nicht immer zu einer Minderung des seelischen Leidens führt. Im Allgemeinen gilt ein Brust als zu groß, wenn pro Seite eine Reduktion um mehr als 500 Gramm anzustreben ist, um die normalen Größenverhältnisse wieder herzustellen. Alterslimit gibt es heute nicht mehr.
Diagnostik: Neben der klinischen Untersuchung, welche Größe und Gewicht einbezieht, spielt die reguläre gynäkologische Untersuchung inclusive Mammographie eine entscheidende Rolle. In einem intensiven Gespräch sollte dann geklärt werden, welche Wünsche die Patientin hat. Die Wahl des operativen Verfahrens gilt es auszusuchen. Des Weiteren wird dann bei medizinisch indizierten Eingriffen die Einholung einer Kostenübernahme angestrebt. Hierzu müssen sich die Patientinnen nicht selten einem Vertrauensarzt der Krankenkassen vorstellen.
Therapie: Nach regulärer praeoperativer Vorbereitung wird heute in Vollnarkose die Mammareduktion auf verschiedene Weise durchgeführt. Entweder werden die Brustwarzen mit Warzenhof gestielt an ihre neue Position gedreht und das Restbrustdrüsengewebe entfernt, oder bei zu großer Brust die Brustwarzen inclusive Warzenhof frei verpflanzt. Zusätzlich gibt es narbensparende Methoden bei kleineren Brüsten. Das Ziel ist die Verkleinerung auf eine gewünschte Größe bei voller Erhaltung der weiblichen Brustkontur. Wichtig ist ebenfalls, dass Brustgröße und Form zum Restkörper passen müssen. Das entnommene Gewebe sollte immer feingeweblich untersucht werden, um versteckte Tumoren zu entdecken.Die Stillfähigkeit kann nach solchen Operationen erhalten bleiben. Die Sensibilität der Brustwarze ändert sich in Abhängigkeit der Ausdehnung des Eingriffes.
Nachbehandlung: Nach einem kurzen stationären Aufenthalt sollte bei unkompliziertem Verlauf das Tragen eines bequemen BHs für 2 Monate Tag und Nacht empfohlen werden. Danach werden für 2-3 Monaten Salbenauflagen zur Narbenprophylaxe aufgetragen. Sportliche Aktivitäten sollten 6-8 Wochen unterbleiben.