Allgemeines: Der Knorpel unterliegt erheblichen Belastungen. Abhängig von der entsprechenden Intensität führt dies zu dessen Abnutzung und somit zu einem Verschleiß (Arthrose). Die Folge davon sind abhängig von der Ausprägung entzündliche Veränderungen mit Schmerzen und zunehmender Einschränkung der Sportfähigkeit und schließlich der Mobilität. In vielen Fällen führen eine Verletzung bzw. eine aussergewöhnliche Beanspruchung zu vorzeitigen Knorpelschäden. Zum Beispiel:
- Sportarten, bei denen vermehrt Druckspitzen und Drehbewegungen des Kniegelenkes auftreten (Fußball, Skifahren)
- Instabilität des Kniegelenkes nach Kreuzbandverletzung
- Meniskusschäden und somit verminderter Knorpelschutz
- „Herausspringen“ der Kniescheibe
- Fehlstellung der Beine („O-Bein“)
- Übergewicht
Diagnostik: Meist erlaubt bereits der Untersuchungsbefund in Zusammenschau mit den von dem Pat. geschilderten Beschwerden die Diagnosestellung. Genauere Erkenntnisse lassen sich durch eine NMR-Untersuchung und bei der Gelenkspiegelung gewinnen. Beim fortgeschrittenen Knorpelschaden sind aber bereits beim Röntgenbild krankhafte Veränderungen zu erkennen.
Therapie: Ein bereits eingetretener Knorpelschaden ist nicht rückgängig zu machen. Lediglich das rasche Fortschreiten kann durch verschiedene Maßnahmen gebremst werden:
Nicht operative Maßnahmen:
- Vermeidung starker Belastung (Änderung der sportlichen Aktivität, Gewichtsabnahme)
- „Knorpelaufbauspritzen“ haben nur einen mäßigen Effekt
- Bandagen und ggf. Einlagenversorgung
Operative Maßnahmen:
Beheben von Instabilitäten
Ein gerissenes Kreuzband wird durch andere körpereigene Sehnen (Kniescheibensehne, Semitendinosussehne) ersetzt. Zur Vermeidung von Knorpelschäden durch öfteres „Herausspringen“ der Kniescheibe sind hier stabilisierende Maßnahmen angezeigt (z.B. Durchtrennung der äußeren Gelenkkapsel, Verstärkung der innenseitigen Gelenkkapsel)
Beheben von Fehlstellungen
Beispielsweise führt ein O-Bein zu einer vermehrten Belastung des innenseitigen Anteils des Kniegelenkes. Durch Korrektur der Beinachsen können hier gute Ergebnisse erzielt werden.
Glätten von Knorpelunregelmäßigkeiten
Dabei wird über eine Gelenkspiegelung mit speziellen Instrumenten der geschädigte Knorpel „beschliffen“. Schmerzhafte Unregelmäßigkeiten werden somit behoben. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Verfahren mit oftmals nur kurzfristigem Effekt.